Zu Beginn der modernen Zeit besteht Sedan aus Straßendörfern: Moulin, Villers und Mesnil. Die Stadt ist damals ein unabhängiges und protestantisches Fürstentum.
Henri de la Tour d'Auvergne (1555-1623), der "Baufürst", verleiht ihr dann ein neues Gesicht, indem er die Stadt in einer einheitlichen Form umgestaltet. Die bürgerlichen, öffentlichen, religiösen und militärischen Monumente folgen den Prinzipien der klassischen Architektur. Der Fürst führt die Modernisierungs- und Verstärkungsarbeiten an den Befestigungen weiter. Diese kolossale Arbeit dauert zwanzig Jahre und verleiht der Stadt eine Silhouette in Sternform, die sie bis zum 19. Jahrhundert beibehält, dem Niedergang der Stadt.
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert beeinflusst der Protestantismus eine kühle Architektur, und dies trotz des Reichtums. Die Metallurgie und die Waffenindustrie entwickeln sich und dank des Textils blüht die lokale Industrie auf. Die Sedaner Manufakturen verfügen dann über schöne Herrenhäuser, in denen Produktions-, Lagerstätten und Wohnräume untergebracht sind. Die Befestigungsmauer engt die Stadt ein, weshalb man zum Errichten von "Stockwerksfabriken" übergeht.
Die Architektur im 18. Jahrhundert wird vom Rokoko beeinflusst mit Linien in der Form von Kurven und Gegenkurven. Die architektonische Ausdrucksform bei der diskreten Ornamentik wird fantasievoller: lachende Maskarone, gerippte Pilaster und Rocaille-Agraffen.
Die Zeugen dieser Epoche:
Im 19. Jahrhundert blüht die Stadt dank ihren Garnisonen und Manufakturen auf. 1822 wird der Platz Turenne mit dem neuen Rathaus, dem Justizpalast und der Statue Turenne des Bildhauers Edmé Gois angelegt.
Die Befestigungen, die Sedan seit fünf Jahrhunderten schützen, werden abgerissen, und der alte Militärplatz wird zu einer modernen Stadt. 1884 wird der Bahnhof eingeweiht, er wird über die Avenue Philippoteaux mit dem Stadtzentrum verbunden, die aus Fabriken und Herrenhäusern besteht.
Während des Zweiten Weltkriegs wird Sedan zum Teil zerstört und vom Architekten de Mailly wieder aufgebaut, der sich vom Baustil des alten Zentrums loslöst. Seine Gebäude mit Ährengiebeln und Kolonnaden sind für diesen Neuaufbau charakteristisch.
Die Zeugen dieser Epoche:
In den 70er-Jahren werden neue Viertel am Stadtrand errichtet. Das Kapuzinerkloster wird komplett abgerissen, um 1965 einem Hochhauskomplex zu weichen, das den Namen "Résidences Ardennes" trägt. Um 1980 werden das Amphitheater und die Mediathek fertiggestellt. 2000 wird ein neues Fußballstadion mit 23183 Plätzen eingeweiht.
Im Rahmen der Stadtsanierung errichtet Sedan derzeit die neuen Stadtteile Torcy-Cités und Le Lac mit Unterstützung der Agence Nationale pour la Rénovation Urbaine.